Mittwoch, 21. Oktober 2020

Warum Mama ein Hobby braucht.

Neulich habe ich, weiß wieder mal nicht mehr wo... einen Beitrag gelesen der mich fast schon etwas traurig gestimmt hat, darin ging es ums allein sein und die Sehnsucht nach einer Freundin oder einem Erwachsenen, wenn die Kinder, die nun gern für sich sind, aber nicht lang genug um ein größeres Netzwerk (wieder aufzubauen) da ist. 
Das kam hier auch schon vor, so ganz am Anfang, als ich Mama wurde, obwohl ich schon immer sehr lustige und lockere Sachen sage oder schreibe. Ich bin keine naturbegabte Comedian, ich bin eine ganz normale Frau mit ganz bisschen Gepäck im Täschlein und etwas Irrsinn dazu. Zum Glück habe ich früh genug die Kurve gekriegt, hab einen tollen Job bekommen und meinen Alltag sich streckenweise aufbauen lassen wie ein kleines Stück früher, nur sind es jetzt 3 Reisegefährten mehr die ungefähr 534 Mal am Tag “MAAAAAAAAAMMMMMMAAAA” brüllen.
Für mein geiles Leben bin ich sehr dankbar, es ist ein schönes Abenteuer, ich liebe Abenteuer und schaffe mir einfach oft unbewusst mein ganz ganz eigenes und dazu brauche ich keinen Komfort und frisch bezogenees Himmelbett.
Seit fast 10 Jahren bin ich jetzt im  Mutter-Kind(er) Leben dabei und habe viele Freundschaften oder... Naja was es eben war her gegeben weil sie zwar nachzogen aber irgendwann ihren  Energiehaushalt, joa knapp über die Teppichkante hängen lassen und kaum Pausen machen...Oder mein Pausenbedüfnis nicht nachvollziehen können, wollen, sollen, dürfen.
Es gibt  trotzdem Tage da schaue ich in den Spiegel und denke... Wow eine Frau, die so aussieht wie ich nur in alt. Dann seufze ich innerlich, klatschen mir was kaltes auf die Augenringe und tätschele mir aufmunternd die Rübe, bevor ein Kind ins Bad platzt. Allein ist man nämlich irgendwie nie als alleinerziehende im Wochentrott. Zum Glück ist das mittlerweile kein Eltern Problem mehr Kuckt euch mal manche Menschen an. Das ist ziemlich verbreitet und bei vielen anhaltend. Es trifft die besten vom Besten. Muss das sein? Nö.
Ich arbeite und werde auch nicht dauerhaft wieder voll arbeiten, das hab ich mir vorgenommen, obwohl ich meinen Job verinnerlicht habe wie meine 2 Nieren... Klar wäre ich soweit belastbar aber...nö...
Wieso? 
Muttchen, wenn dir diese Frage kommt sollte deine Alarmglocke läuten wie eine alte Kirchturmglocke. Es klingelt dein Selbstzweifel, der dich und wie du lebst in Frage stellt, weil es nicht so ist, wie du es dir mal vorgestellt hast oder es laut irgendwelcher Ideale sein soll.
Ich denke immer, Leben ist, was es ist manchmal verdammt viel und manchmal kostet es Kraft...aber gut muss es sich anfühlen...und kostbar. 
“Ich schaffe alles allein” steht oft auf meiner Stirn, aber ist nicht immer so. 
Vieles funktioniert ganz einfach, wenn die Worte seltener da sind. Es ist Platz da für Licht, Luft, Menschen und für Antifaltencremes, die ich mir irgendwann bestimmt mal wieder kaufe, wenn ich sie mir leisten kann. Bis es dahin mache ich Gesichtsgymnastik und nehm Wasser und entspanne meine mittleren, oberen und total tiefen Hautschichten beim Tanzen. 
Wir kommen der Überschrift näher. 

Am letzten Wochenende mal Beispielsweise, Um 11.30 Uhr, wenn gute deutsche Mütter ihren Kindern gesunde Mahlzeiten zubereiten, stand ich in der Turnhalle in Dresden und rollte mich über den kühlen Hallenboden um mir Input für Jazz, Modern und Contemporary - Training zu holen. In einer Plie' Stellung schnaufte ich über meinen Muskelkater. Ich hatte kein schlechtes Gewissen. Meine Kinder waren versorgt. Ich konnte völlig den Moment, die Stunden genießen . Das ist nicht schwer. Loslassen, obwohl man sonst die ganze Zeit wie eine Verrückte die Kita, das Schulheft, den Spaghetti-Topf, das Telefon, die Kühlschrank-oder Windel, die Verantwortung für alles in der Hand und noch ein Kind auf dem Arm hält. Übernimm du, ich kann nicht mehr – wie soll das einfach gehen?
Stört mich nicht, denn ich sage dann zu mir.... Heut ist Dienstag, mach mal Pause. 
Auf mich selbst gut zu achten ist das Schwierigste und Wichtigste was ich gelernt habe, selbst wenn ich zum Großteil alleine mit meinen Kindern bin, befreit mich das. Und das ich nicht alles alleine perfekt schaffen muss sowieso. 

Ich kann steuern oder zulassen, ob ich alleine bin, weil die “klassische” Partnerschaft nicht zu mir gehört. Alleinerziehend heisst nicht immer alleine sein. 
Und noch etwas muss begreiflich werden: Ich muss keinem eine Belastung abnehmen oder abgeben,ist etwas belastend ist das nur mein Alltag.

Und ich muss nicht immer 200% geben um genug zu sein. LEBEN IST WAS ES IST. 

Samstag beim Training z.B. lag ich im Cool Down, ich versuchte wie verrückt mich zu entspannen. Meine Nackenmuskulatur war bretthart, weil ich mich an 2-3 Stellen etwasbrasselig angestellt habe, aber heey 70% reichen. Es ist mein Hobby, mein Ventil. 
Ich gab die Anstrengung auf, ließ mich darauf ein, dass gerade nicht alles geht – und siehe da: Ich sank mit meinem Brustkorb gefühlt 500 Meter weiter hinunter. 
Am Ende der Dienstagsstunden liege ich gern regungslos in meiner Badewanne in einer Art Leichenstellung. Enstspannungsphase. Das fällt mir nur in der Wanne leicht. Einfach nur liegen und nichts tun. Gedanken zulassen ohne festzuhalten. Stille. Wie Urlaub, nur wanderst du statt durch den Wald durch deinen Körper. Manchmal im Sport auch mit etwas Yoga.  
Ich muss mit mir und jeder andere mit sich leben und klarkommen jeden verdammten schönen Tag.

Was ist dir wichtiger? Würde ich einmal gefragt von einer... Na, benenne ich sie mal lieber nicht, denn das ist eine unglaublich gemeine Frage. Nichts ist wichtiger als meine Kinder ! Auf meiner Prioritätenliste stehen sie aber nicht ständig ganz oben, sondern manchmal ist auch einfach Zeit für mein Hobby dran. Mamas dürfen Hobbys haben müssen. Schon gleich Mamas, die den Kopf voller  Gedöns haben und nicht wissen, wo vorne  und hinten ist.
Warum tut es  gut? – Hobbys vor allem sportliche, sind Tätigkeiten, die uns Freude bereiten. Unter einem Hobby verstehe ich nicht automatisch etwas, das ich perfekt  kann. Vielmehr sind Hobbys auch etwas, das ich gut können möchte oder/und erfüllend ist.

Wenn das Lebenun mit Arbeit und hektischen Zeitplänen beschäftigt ist , lehnen die Leute es meistens ab, die Dinge zu tun, die einen glücklich machen.
Tanzen macht Glücklich☝️
Egal wie, wann und wo. Mich zumindest. Ernsthaft, Lustig...und übertragbar die Energie. 
Deshalb... NEIN, zum 1000ten mal es wird mir nie zu viel!!!

Man muss Zeit nehmen, um das zu tun, was die Seele nährt, sich selbst zur Priorität machen, denn wenn ich mich am besten fühle, kann ich es weiter geben. Als Mama, Freundin, Kollegin...

Was machst du gerne? Wann nimmst du dir Zeit? Durch was brennt dein Feuer?

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If your happy an you...

Ich bin ja jemand der die Menschen viel und gern beobachtet, aber nicht wertend oder urteilend... Einfach so, weil es interessan...