Dienstag, 24. November 2020

Alle Jahre wieder, schöne Bescherung und wie es mir vor kommt.

Na nun aber... 
Die letzte Woche des Kirchenjahres läuft und ich sitze mit meinen Kindern vor den Wunschzetteln. Keiner weiß was er sich wünschen soll, eigentlich haben wir auch alles... "Weißt du was sich die anderen wünschen?" 
Und das Aufzählen beginnt...Ich höre nur und ein, und das und dieses und jenes und von ihrer Oma und seine Tante kauft ihm und...mir kurz schlecht. 
Wir unterhalten uns kurz über die Sinnhaftigkeit der Massenware...
Ok,  es bleibt dabei... die Konsumgeilen und Lifestyleverwirrten stehen in den Startlöchern sich ihren Müll in die Venen zu ballern...

Ok, klingt jetzt leicht übertrieben. 

Weihnachten das Fest der Liebe ist ja nicht für alle  Konsumfreude von sinnlosen Geschenken, maßlos viel Essen und Coca Cola Weihnachtswerbung. Aber ich glaube, wer einmal im weihnachtlichen Konsumwahn steckt, wird schwer wieder da heraus finden, oder? 

Schön sind ja jetzt die Häuser geschmückt, überall duftet es lecker, Kinderaugen funkeln, es werden Butterplätzchen gebacken viele Erwachsene betrinken sich mit Glühwein und träumen trotz Klimawandel von weißer Weihnacht.
Noch was gutes an der ganzen Sache... alle versuchen sich an kleinen vorweihnachtlichen Traditionen zu  erfreuen, die Feiertage gemeinsam mit Familie und Freunden, eine schöne und friedliche Zeit zu verbringen
Was ich mir dann aber im ganz Trubel auch denke... 
Besinnlichkeit sieht irgendwie anders aus glaub ich. 
Jahr für Jahr beobachte ich den kontinuierlich steigenden Drang zum Überkonsum aktuell noch mehr denn je: Maßlose Shopping-Eskapaden, Überfütterung und eine hemmungslose Verschwendung an Geld in offenen Großmärkten und Onlineshops. Das ist zwar sowieso schon alles Teil unserer Gesellschaft, doch jetzt wird an Werbung und vollen Autos im Dezember wohl noch an "Besinnlichkeit" drauf gelegt.
Weihnachten geht es längst nicht mehr um Religion, Familie oder Dankbarkeit. Auch wenn alle gerade denken Corona will uns das nehmen. Wenn es darum gehen würde, könnte dem Ganzen niemand etwas anhaben... Aber hier geht es ja ums Prinzip... Weihnachten bedeutet allem Anschein nach Konsum. Es geht um blinkende Einkaufszentren voll mit Produkten, die keiner braucht, kitschige Weihnachtsdekoration, die jedes Jahr neu gekauft wird und grelle Werbetafeln, die sicherlich schon oft epileptische Anfälle auslösen konnten.
Heute also: 
 Konsum- und trash-Festival mit Prunk und zu viel Essen. 
Früher: 
gemeinsame Fastenzeit und Hutznabense bis heilig Abend... 

Durchschnittlich gaben die Deutschen  in den letzten Jahren über 260 Euro für Weihnachtsgeschenke aus EU-weit unter dem Durchschnitt. Bescheiden? Naja... nur Platz 6 im europäischen Weihnachtsshopping-Wettlauf. Da geht's ja. 

Ist dieses Schenken eigentlich ein verstecken des Zwangs überteuerte Sinnlosigkeiten, die niemand braucht zu kaufen. Abgesehen von dem Drang "irgendwas Hauptsache etwas" zu kaufen, werden auch die Wunschlisten immer länger. 
Unsere Wunschzettel? 
Gefüllt mit EINEM Herzenswunsch... Ich habe mich den Kaufzwang losgesagt, schon längst, ich verschenke zudem nur noch gestaltete Geschenke von mir und den Kindern an die Familie, seit Jahren schon. Den Zwang verfolgt tatsächlich der Rest der Familie... (sry Leute, ist so) 

Eine weitere fragwürdige Tradition  Geschenkpapier. Etwa 10% mehr Papierverpackungen als normalerweise landen in Deutschland über Weihnachten in der Mülltonne – es werden also Wälder gerodet, nur damit wir sowieso schon verpackten Mist in Papier mit Stern-Motiven friemeln und in die Tonne packen.

Und die gemütliche Weihnachtsdekoration? Der Adventskranz ist nicht mehr genug. Die Menschheit braucht Tischdecken, Weihnachtsfußmatten, Weihnachtskissen... Und offensichtlich brauchen wir jedes Jahr alles wieder neu.
Und das ab Anfang September. Geblendet von einem Überfluss an Krimskrams,  teurer natürlich als sonst, aber billigste Weise von armen Menschen hergestellt..... die wohl eher keine Weihnachtsgeschenke bekommen.
Manipuliert von Reklame mit der Illusion, dass all das zu Weihnachten gehört und oben drauf noch geistig verwirrt 
Da seh ich sie wandern die Zombies durch die Geschäfte, mit ihren Masken, die sie so hassen, aber nicht stören, wenn man 19 Säcke Schrott durch die Läden zieht, erst recht nicht schlimm, wenn man sie mit aus der Packstation zerrt. 
Ich finde das dieses Jahr noch  verstörend als sonst. Wie eine Überdosis psychodelischer Substanzen.

Ich stell mir mal was schönes vor... Weihnachten ohne Konsumwahn
Nein, ich bin deshalb nicht der Grinch. Ich liebe Weihnachten  Aber ich bin gegen diesen Überkonsum, den Kaufzwang und die entstandene Perversion.
Weihnachten an dem alle wissen was wirklich wichtig ist – nicht nur an Weihnachten, sondern generell eigentlich .
Weniger ist immer so viel mehr.
Wir. besitzen sowieso  zu viel Zeug. Was wir jedoch nicht genug haben, ist Zeit. Das könnte ein gemeinsames Abendessen sein oder eine Wanderung... 
Secondhand Geschenke. Manchem fehlen Dinge, die du nicht mehr gebrauchen kannst. Eigenkreationen überall als Geschenke, und wenn es nur Worte auf einem Brief sind. 
Oder sogar ein geschenkfreies Weihnachten!
Zurück zum Wesentlichen
Ich bezweifle das alle irgendwann die Einstellung ablegen, jedes Jahr mehr haben zu wollen und Kostbarkeit und Befriedigung nur in neuen, teuren Dingen zu finden. Aber man kann es sich ja wünschen. 
Allein, weil es  mit sich bringt was  keiner kann und jeder haben will. Eine Art von  Freiheit...

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